Als mögliche Ergänzung zur herkömmlichen Solarzelle bringen Physiker das Prinzip der Neutrinovoltaic ins Spiel. Dieses nutzt anstatt der sichtbaren, solaren Strahlung die sogenannte kosmische Strahlung, zusammengefasst unter diesem Begriff sind alle nicht sichtbaren Strahlungsspektren, bekannte als auch noch unbekannte Bereiche, Elementarteilchen, aber auch von Menschen künstlich produzierter Elektrosmog. Möglich wird dies durch Neutrinos, welche durch ihren Aufprall auf eine spezielle Nano-Oberfläche einem kleinen Teil der kinetische Energie in Gleichstrom wandeln. Energie wird so quasi aus der Umgebung geerntet.
Vom Nobelpreis zur Stromgewinnung
Neutrinos sind kosmische Elementarteilchen, die in einem ständigen Partikelstrom auf die Erde einwirken. Sie können Materie in der Regel spurlos durchdringen und passieren auch unsere Körper ununterbrochen. Es wird angenommen, dass sie bei biochemischen Abläufen jedoch eine essentielle Rolle spielen. Bis 2015 wurden Neutrinos für masselos gehalten, weswegen sie auch für die Energiegewinnung als unerheblich galten. Mit dem Nobelpreis für Physik im Jahr 2015 änderte sich das schlagartig. Dem Kanadier Arthur McDonald sowie dem japanischen Forscher Takaaki Kajita gelang mithilfe revolutionärer Messmethoden der Nachweis über die Masse von Neutrinos. Diese neue Erkenntnis und die Tatsache, dass Neutrinos praktisch überall und ununterbrochen auf unseren Planeten einprasseln, ließen es zur Gewissheit werden, die hochenergetischen Partikel könnten sich bei der Wandlung in elektrischen Strom als nützlich erweisen.
Wie lässt sich mithilfe von Neutrinos Strom erzeugen?
Ähnlich wie bei der Erzeugung von Strom mittels Windkraft, wird bei der Energiegewinnung durch Neutrinovoltaic Bewegung in Energie verwandelt. Analog zum Wind, der eben nicht „eingefangen“, sondern dessen Bewegungsenergie zum Antrieb der Rotoren genutzt wird, versetzen Neutrinos durch ihren Aufprall auf eine extrem dichte Oberfläche diese in atomare Schwingungen. Ein spezielles Material verstärkt auf mehreren Schichten die durch Neutrinos verursachten atomaren Vibrationen in Resonanzen. Die Schwierigkeit bestand nun darin, ein Material zu entwickeln, welches tatsächlich dicht genug ist, um den Weg der Neutrinos zu bremsen und durch perfekte Geometrie in Mikroschwingungen versetzt werden zu können.
Internationalen Physikern und Materialwissenschaftlern der verschiedensten Universitäten im Verbund der Neutrino Energy Group um CEO Holger Thorsten Schubart ist es gelungen, Materialien zu optimieren, welche diese Anforderungen erfüllen.
Die bisher erreichte dauerhafte Leistung bei solch einer hochverdichtet beschichteten Aluminiumfolie in der Größe eines DIN A-4-Blattes liegt unter Laborbedingungen bei 2,5-3,0 Watt je nach Strahlungsintensität.
Zukünftige Anwendungsgebiete von Neutrino Energy
Der Vorteil von Neutrinovoltaic gegenüber der Energiegewinnung aus Sonnenstrahlen besteht darin, dass kosmische Strahlung nicht nur ständig und überall verfügbar ist, sondern sogar unabhängig von Lichtquellen in der Dunkelheit funktioniert. Diese unsichtbare Strahlung nutzbar zu machen, bedeutet, über eine unerschöpfliche, kohlendioxidfreie und ständig erneuerbare Energiequelle zu verfügen. Um sich die gewaltigen Dimensionen der Neutrino Energie deutlich zu machen, rein rechnerisch überschreitet alleine das tägliches Potential dieser Strahlung dabei die gesamte kumulierte Energiemenge, die die Erde noch an fossilen Brennstoffen aufzubieten hat.
Angesichts des Klimawandels wird mittlerweile international mit Hochdruck an der Erforschung von Neutrino Energy gearbeitet. In einem ersten Schritt sollen Dioden und kleine Elektrogeräte wie z.B. Mobiltelefone durch Neutrinovoltaic mit Strom versorgt werden. Zudem könnten in Zukunft auch Elektroautos mit aus Neutrino-Technologie gewonnener Energie angetrieben werden.
Das Ziel der Neutrino Anwendungsforschung besteht darin, die gesamte Energieversorgung in den nächsten Dekaden dezentral zu organisieren. So könnten Stromleitungen und der durch den Transport entstehende Energieverlust bald der Vergangenheit angehören. Durch die Stromgewinnung vor Ort wäre die Energie immer genau dort verfügbar, wo sie gebraucht würde.
Gesellschaftliche Konsequenzen
Die Neutrinovoltaic hätte sicherlich enorme Konsequenzen für Wirtschaft und Gesellschaft. Diese beträfen nicht nur Energieunternehmen. Denzentrale Stromerzeugung könnte eine wirkliche Revolution in der Verfügbarkeit von Energie bedeuten. Geopolitische Konflikte um die letzten Reserven fossiler Brennstoffe könnten deutlich gemindert werden. Diesen Paradigmenwechsel zu bewerkstelligen, ist allerdings nicht allein die Aufgabe von Unternehmern, Naturwissenschaftlern, Ingenieuren und Technikern Nur durch breite Akzeptanz und Unterstützung durch Politik, Medien und Öffentlichkeit ließe sich das zukunftsträchtige Konzept einer echten grünen Energierevolution umsetzen.
Ruediger meint
Strom ohne Konzerne? Ohne Stromnetz das heute 8 Ct plus MwSt je kwh kostet? Ohne Steuern und Abgaben an den Staat? Die Bahn braucht keine Oberleitungen mehr. Und selbst eFuels könnte man hier in der BRD herstellen und damit Verbrennerautos sofort auf umweltfreundlich umstellen. Die Wüste bewässern mit Pumpen und Meerwasserentsalzung. Auch Häuser müßten nicht mehr so aufwändig gedämmt werden, Stromleitungen/Steckdosen/Warmwasserleitungen/Heizungsanlagen im Haus werden überflüssig. Den Hausbau würde das alles viel billiger machen. Auch tropische Pflanzen könnten hier in Gewächshäusern angebaut werden usw.
Ich vermute diesem Fortschritt werden einige, die um ihre Profite fürchten, Probleme machen.